Eine Woche Fasnachtsferien verbunden mit einem Blick auf die Wetterkarten veranlassen uns, wieder einmal an die italienische Riviera zu fahren. Unser erstes Ziel ist Celle Ligure.
So ganz außerhalb der Saison ist der Strand noch ganz frei von den italienischen ‚Bagnis‘: private Badeanstalten, die den Strand in zahlungspflichtige Abschnitte einteilen, mit eng gestellten Liegestühlen und Bretterzäunen. Uns gefällt es so besser.
Mitten im Ortszentrum von Celle Ligure gibt es die Bar Focacceria Tuttintorno, mit den besten Focaccias, die wir bisher in Italien gegessen haben. Diese ligurische Spezialität ist ein Fladenbrot aus Hefeteig, das vor dem Backen mit Olivenöl, Salz, Kräutern (=naturale) oder auch mit weiteren Zutaten belegt wird. Obwohl wir dort mehrere Male eingekauft haben, gibt es leider kein Foto von diesen Köstlichkeiten – wir waren wohl zu sehr mit dem Genuß beschäftigt. Hier sind 2 Exemplare aus einer anderen Bäckerei zu sehen, die waren auch recht lecker:
Der offizielle Wohnmobilstellplatz in Celle Ligure ist in den einschlägigen Apps gelistet. Er liegt etwas laut neben der Autobahn und ist auch sonst nicht sonderlich attraktiv. Dafür aber kostenlos, sogar einschließlich Ver- und Entsorgung – ein Novum an der italienischen Adria! Außerdem ist man über Treppen und steile Wege in rund 15 Minuten am Meer und in der netten, kleinen Ortschaft.
Dort lässt es sich bei tagsüber bei um die 18 Grad gut aushalten, auch nachts bleibt es bei zweistelligen Temperaturen, sodass unsere Standheizung nicht viel zu tun hat.
Auf der SS 1 geht es weiter entlang der ligurischen Küste. Das Wetter schlägt um, es ist bewölkt und sehr windig. Wir legen bei Savonna auf dem Stellplatz von Vado Ligure ein Zwischenstopp ein. Der kostet 16€ incl. V/E + Strom. Da allgemein geraten wird, die Batterien ab und zu mal mit Landstrom vollständig aufzupumpen, nutzen wir die Gelegenheit. Pro Tag bringt unser Solarpanel im Winter nur 8 Ah, wir denken über die Aufrüstung eines 2. Panels nach.
Am nächsten Tag fahren wir weiter entlang der schönen Küstenstraße bis nach Alassio zu einem netten Übernachtungsplatz bei der Chiesa Santa Croce, einer kleinen romanischen Kirche oberhalb von Alassio mit toller Aussicht.
Auf dem dortigen kleinen Parkplatz ist nichts los, so steht einer ruhigen Übernachtung nichts im Wege. Die Straßen hierhin sind aber abenteuerlich schmal und für größere Wohnmobile nicht zu empfehlen. Der nächsten Tag beginnt mit einer schönen Morgenstimmung und blauem Himmel.
Die Aussicht von hier oben ist toll und direkt von der Kapelle aus startet ein Höhenwanderweg bis in das 6 km entfernte Albenga.
In Albenga parken wir tagsüber direkt an der Promenade auf dem PKW-Parkplatz. Viel breiter als ein SUV ist unser Ducato ja nicht. Zum Übernachten fahren wir in eine ruhige Seitenstraße.
‚Due Cappuccini per favore‘ – das klappt auf italienisch schon prima. Hier an einer zum Beginn des März soeben wiedereröffneten Strandbar in Albenga.
Italien + Cappuccino, das gehört einfach zusammen. Nirgendwo schmeckt der Kaffee besser und mit rund 1,50€ pro Tasse ist es ein preiswertes Vergnügen.
Der sehenswerte mittelalterliche Stadtkern von Albenga lädt zum Bummeln ein.
Leider auch typisch italienisch: die hohen Spritpreise. An fast allen Tankstellen wird außerdem unterschieden zwischen Selbstbedienung & Service. Für diesen werden gerne nochmal 30 Cent pro Liter verlangt – für uns sparsame Deutsche definitiv zu viel. Wir beobachten allerdings, dass viele Italiener sich bedienen lassen. Ob die wirklich die saftigen Zuschläge bezahlen, oder – ‚da man sich kennt‘, doch den günstigeren Preis berechnet bekommen? Die SB-Säulen sind oft unkomfortabel: manchmal kommt man mit den Bus gar nicht ran, weil sie in der hinteren Ecke mit schmaler Zufahrt liegen. Manchmal muss man einen Automaten mit Bargeld füttern, bevor man tanken kann.
Hier haben wir Glück und der Automat akzeptiert unsere Maestro-Karte. Somit steht dem Zapfen des edlen Italosprits nichts mehr im Wege und wir können die Heimfahrt antreten.