10 freie Tage nach Pfingsten werden zu einen Kurztrip an die italienische Rivera genutzt. Wir fahren direkt nach getaner Arbeit in 2 Stunden zum Vierwaldstättersee, zu einem Abendvesper mit Seeblick nahe dem Dörfchen Seedorf. Dort gibt es ein kleines, eintrittfreies Strandbad mit Picknickplätzen und Grillstellen. Übernachten oder Campen ist auf dem Parkplatz allerdings ausdrücklich untersagt.
Das macht aber nichts, den ein paar hundert Meter weiter steht man sehr ruhig abseits der Straßen mit einem schönen Blick auf die Dorfkirche und die Alpen. Hier lässt es sich prima übernachten und am nächsten Morgen staufrei durch den Gotthardtunnel richten Süden düsen.
So sind wir trotz Stau rund um Milano zum frühen Mittag bereits an der Küste – wo Stellplätze allerdings rar sind. Das Wetter ist aber klasse, wir wollen im Meer schwimmen und bleiben zunächst auf dem Stellplatz in Spotorno. Es ist abartig eng dort und mit 14€ pro Nacht für diesen staubigen Parkplatz nicht gerade günstig.
Alternativen gibt es ringsum jedoch nicht, die Halteverbotsschilder in und um Spotorno sind eindeutig:
Der Vorteil des Stellplatzes ist seine Lage: nur die Küstenstraße trennt ihn vom Meer. Und das ist wirklich klasse: gute 20 Grad warm und sehr sauber. Am öffentlichen Strandabschnitt gibt es Toiletten und sogar warme Duschen. Selbst die kleine Pizzeria dort ist für einen Mittagssnack okay.
Obwohl es recht voll wird, bleiben wir ein paar Tage, relaxen und genießen ‚La dolce vita‘. Das vom Stellplatz rund 1,5km entfernte Örtchen ist ganz nett. Wie in Italien üblich, sind die meisten Strandabschnitte in privater Hand. Dort herrscht unter der Woche gähnende Leere. Ein seltsames System.
Es gibt aber in Spotorno einige öffentliche Strandabschnitte, der Beste davon ist unmittelbar vor dem Womo-Stellplatz. Und die Küste ist wirklich hübsch:
Nach ein paar Tagen fahren wir weiter westwärts entlang der Küstenstraße. Es wird klar: hier ist alles supereng, Parkplätze gibt es kaum, schöne freie Stellen zum Übernachten in Meeresnähe noch weniger. Direkt an der Küstenstraße kann am außerorts manchmal stehen, doch diese ist Tag und Nacht gut befahren – für eine Übernachtung deshalb nur bedingt geeignet. So fahren wir die nächsten offiziellen Stellplätze an. Der bei Finale Ligure ist wieder rappelvoll, so etwas wollten wir uns nicht nochmal antun.
Schöner ist der Platz bei Borghetto Santo Spirito, an einem Fluss (derzeit allerdings ohne Wasser) und rund 600m vom Meer entfernt gelegen. Der rechte Teil mit Strom und Wasseranschluss direkt an den Plätzen, der linke Teil ohne Strom, dafür mehr Platz und mit 7,50€ pro Nacht incl. V+E recht günstig. Strom produzieren wir ja selbst:-) Dienstags gibt es in der Nähe einen netten Markt ohne Touri-Kram und dort ist auch ein guter Supermarkt.
Weite Teile der Bebauung an der Küste sind Stil der 60er Jahre und daher nicht attraktiv. Der kleine, alte Stadtkern von Borghetto Santo Spitito ist aber einen Besuch wert, hier gibt es auch ein schönes, traditionelles Café. Cappuccino: 1,20€ ein halber Liter Wasser: 1€. Man ist hier wenig auf Touristen eingestellt, im Ort und am Strand trifft man vor allem Leute, die hier wohnen, ganz anders als in den Nachbarorten Albenga und Alassio. Das gefällt uns.
Für Anfang Juni ist es ausgesprochen heiß. Die Italiener packen mittags ihre Sachen zusammen und gehen zum Essen und Mittagsschlaf nach Hause. Wir halten Dank Sonnenschirm und Abkühlung im Meer aber ohne Probleme aus, das Wasser ist toll.
Auf dem Stellplatz wird unsere neueste Erungenschaft ausprobiert: ein einfacher Kocher mit kleiner Gaskartusche für die Outdoor-Küche. Getestet und für gut befunden: damit kann man prima Brutzeln ohne Fettgeruch im Bus.
Wir planen die Heimfahrt so, dass wir abends wieder vor dem Gotthard übernachten können. Ein guter Plan, bei der Anfahrt zum Tunnel werden wieder mal 10km Stau angezeigt. So übernachten wir beim Kastell von Bellinzona, auf dem Platz waren wir mit unserem James Cook schon öfters. Neu ist das Schild, welches das Parken auf max. 4 Stunden beschränkt – wir wurden aber nicht behelligt. Nach einer ruhigen Nacht ging es am nächsten Morgen in der Frühe dann staulos durch den Gotthardtunnel heimwärts.
Und ebenso staulos zwei Wochen später wieder zurück: Eigentlich war ein verlängertes Wochenende am Bodensee geplant – dort war aber Regen angesagt, am Lago Maggiore 25 Grad und Sonne. Also an den Lago, diesmal entlang der kurvigen Ostküste nach Angera.
Dort gibt es direkt am See einen Parkplatz, der sich auch zum Übernachten anbietet, mit Bänkchen direkt am Wasser – oder am Wohnmobil, wie man sehen möchte.
Angera hat keine besonders schöne Altstadt, aber vom Parkplatz aus schließt sich eine sehr weitläufige und mit großen Rasenflächen versehene Seepromenade an, welche nach rund 1,5km an einem kleinen kostenlosen Strandbad endet.
Einer der schönsten Strände des Lago Maggiore befindet sich in Cerro, einem kleinen Ort südlich von Laveno. Dieser ist allerdings auch recht beliebt, so dass es am Wochenende voll wird:
Für große Wohnmobile ist die enge, kurvenreiche Anfahrt durch das kleine Dörfchen nicht zu empfehlen. Kleinere stehen dafür sogar kostenlos auf dem kleinen Dorfplatz. Zwar auch eng, aber mittendrin im Dorfleben. Der Strand, Restaurants und Bars sind nur wenige Meter entfernt. Übernachten ist kein Problem, darauf wurden wir von freundlichen Einheimischen sogar direkt hingewiesen.
Wir hatten dort auch schon mit unserem alten James Cook übernachtet. Diesmal wollten wir es aber nachts gerne etwas ruhiger haben. Genügend rießige Privatgrundstücke dazu gäbe es am Lago – nur bleibt einem da die Zufahrt meist verwehrt 😉
Eine Alternative ist da ein schöner Waldparkplatz am Kloster Eremo die Santa Catarina del Sasso wo man nach dem Trubel an der Küste eine ruhige Nacht verbringen kann:
Schöner Bericht und tolle Fotos. Vielleicht im Frühling mal eine Reise wert? VG vom Team UMIWO.de